Ursprung des lösungsorientierten Modells
Der lösungsorientierte Ansatz entstand in den 70er Jahren in den USA. Steve de Shazer und Insoo Kim Berg liessen sich von den Sprachspielen Ludwig Wittgensteins, der Hypnosetherapie Milton H. Erikson und der Palo-Alto-Gruppe rund um Paul Watzlawick inspirieren. In ihrer Arbeit stellten sie fest, dass die Fokussierung auf Wünsche, Ziele, Ressourcen, Ausnahmen vom Problem hilfreicher war als die Konzentration auf Probleme und deren Entstehung. Folgende Prinzipien bilden die Grundlage:
- Repariere nicht, was nicht kaputt ist!
- Finde heraus, was gut funktioniert und passt – und tu mehr davon!
- Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt – dann höre damit auf und versuche etwas anderes!
Sie und ihr Team veranstalteten auf der ganzen Welt Workshops, in denen sie ihr Modell demonstrierten und lehrten. Es war ihnen ein Anliegen, dass lösungsorientiertes Denken und Handeln in der Therapie, in der Erziehung, der Medizin und der Wirtschaft immer mehr Anwendung findet. Seit einigen Jahren fasst der Ansatz immer in mehr Fachbereichen Fuss. Neue Forschungsergebnisse der Neurologie bestärken das Konzept
Lösungsorientierter Ansatz in der Schweiz
1992 wurden an der jetzigen Hochschule für Soziale Arbeit in Zürich erstmals angehende Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mit dem Modell bekannt gemacht.
Ein Jahr später begann das Team des heilpädagogischen Sonderschulheims Werkschule Grundhof in Stadel bei Winterthur die Gedanken und Vorgehensweisen von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg in den pädagogischen Alltag zu übersetzen.
In der zweiten Hälfte der 90iger Jahre ist die Auseinandersetzung mit dem Beratungs- und Therapieansatz von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg an den verschiedensten Orten aufgenommen worden. Das Team der Werkschule Grundhof, Ausbildungsinstitute und Hochschulen begannen Workshops, Fort- und Weiterbildungskurse anzubieten, letztere zum Teil im Rahmen von Nachdiplomstudiengängen.
Um die verschiedenen Bemühungen zu koordinieren, wurde am 28. März 1998 von interessierten Pädagogen, Beratern und Therapeuten das „Netzwerk für lösungsorientiertes Arbeiten“ gegründet.
Heute wird der lösungsfokussierte Ansatz in verschiedenen Profit und Non-Profit Organisationen, Schulen und Verwaltungen sehr erfolgreich gelebt.